Für fast alle Amphibien steht im Mittelpunkt ihres Lebens das Laichgewässer. Hier sind sie aufgewachsen und hierhin kehren sie zurück, um sich zu vermehren. So ist es nur selbstverständlich, dass Schutzmaßnahmen für die Laichgewässer im Fokus stehen.
Ob es dabei besser ist ein neues Laichgewässer zu schaffen oder das Alte zu sanieren, ist individuell verschieden. Die meisten Amphibien sind sehr speziell in der Auswahl ihrer Laichgewässer. Unser Bild eines perfekten Teiches ( Bild oben) wird daher nicht immer den Bedürfnissen unserer heimischen Amphibien gerecht.
Hier einige Laichgewässer unserer heimischen Amphibien.
Es gibt auch Generalisten bei der Wahl des Laichgewässers. Hier wären Grasfrosch, Erdkröte, Grünfrosch, Teichmolch und Bergmolch zu nennen.
Es spielt bei diesen Amphibien kaum eine Rolle, ob das Laichgewässer sonnig oder halbschattig ist. Meist handelt sich um stehende Gewässer zwischen 10 und 1000 m², welche schon eine mehrjährige natürliche Sukzession (..über einen längeren Zeitraum sich selbst überlassen) aufweisen.
Pionierarten:
Die Gelbbauchunke benötigt als Pionierart dynamische Laichgewässer. Als wichtige Grundvoraussetzungen für funktionierende Gelbbauchunken-Laichgewässer wären hier zu nennen: Das Fehlen von Prädatoren, ausreichende Besonnung und ein frühes Sukzessionsstadium im Laichgewässer.
Ursprünglich entstanden solche Lebensräume in den Fluss- und Bach-Auen. Leider verloren diese durch zunehmende Verbauung der Gewässer ihre Fähigkeit, durch Eigendynamik neue Überschwemmungsbereiche zu schaffen.
Die meisten Lebensräume heute für Gelbbauchunke sind Sekundärlebensräume. D.h. meistens vom Menschen bewusst oder unbewusst geschaffene Laichgewässer.
Diese findet man z.B. auf Truppenübungsplätzen durch Verdichtung von schweren Fahrzeugen, Steinbrüchen durch Grabetätigkeiten, Fahrspuren im Wald ( Rückegassen) oder gezielt gegrabene Tümpel.
Besonders gerne werden hier eher kleinere ca. 4 bis 8 m² große Tümpel angenommen.
Wichtig ist dabei ständig neue sonnige Gewässer zu schaffen. Unter 12°C sind Kaulquappen der Gelbbauchunke nicht mehr in der Lage Nahrung aufzunehmen. Schon nach 2-3 Jahren werden die Laichgewässer nicht mehr von der Gelbbauchunke angenommen. Die Generalisten unter den Amphibien (Grasfrosch und Co.) nehmen diese noch sehr gerne an.